Ein Besuch im Bandwebereimuseum in Elfringhausen

Ein Besuch im Bandwebereimuseum in Elfringhausen

 

Was machen die „Gartenfreunde Herzkamps“, wenn im tiefsten Winter der Garten uns  seine kalte Schulter zeigt?  Nun –  wir erweitern unseren geistigen Horizont.

So besuchten neun Gartenfreunde am Montag, den 20.01.2025 das Bandwebereimuseum in Elfringhausen. Wir wurden von den Ehrenamtlichen, Hrn. Pöthmann und Hrn. Baumgart, herzlich empfangen. Sie brannten darauf, uns das Jahrhunderte alte Handwerk der Bandweberei näher zu bringen, das bis ca. 1980 neben der Haupterwerbsquelle der Landwirtschaft eine weitere Einnahmequelle der Dorfbewohner Herzkamps und Elfringhausens war. Danach stifteten viele ehemalige Hausbandweber ihre ausgedienten Maschinen dem 1996 eröffneten Museum.

Die clevere Anordnung der Maschinen im Museumsraum zeigt nicht nur ihre geschichtliche Entwicklung, sondern auch die Vielfalt ihrer Nutzung. So wurden die ersten Bandstühle mit einer Dampfmaschine, dann von Wasserkraft, später mit Benzinmotoren und schließlich mit Strom betrieben. Von manuell zu bedienenden Maschinen ging es zu vollautomatischen über mit entsprechend mehr Leistung, aber leider nicht weniger Lärm. Ein vollautomatisch mit reißfestem Garn produzierter Gurt war so stark, dass man damit einen PKW hätte abschleppen können, andere Bänder zeigten regelmäßige Schriftzüge, Bilder oder Muster auf für unterschiedliche Zwecke: Von stabil (z.B. Hosenbund- oder Reißverschluss Bänder) bis apart (Verpackungsbänder für Geschenke oder Embleme für Vereine).

Neben den Hauptmaschinen zum Weben von Bändern – dem Schaftbandstuhl und dem Jacquard-Bandstuhl – gab es auch noch andere notwendige Maschinen, z.B. die Spulmaschinen zum Auf- und Umspulen von Garnen, die Kartenschläger, zum Schlagen von Lochkarten für bestimmte Webabläufe und die Kartenschnürmaschine, die die Karten aneinander nähte, so dass man nach einem bestimmten Muster endlos Etiketten fertigen konnte. (Wie praktisch, wenn man die verarbeitete Obsternte in Marmeladengläser füllen und diese hübsch dekorieren will, dachte ich).

Für unseren Bildungseifer wurden wir im Anschluss an die Besichtigung belohnt mit einem Kaffeetrinken im Nebenhaus. Es gab frisch gebackenen Apfelkuchen, Geselligkeit und dazu ein Panoramafenster mit einem grandiosen Ausblick auf die verschneiten Wälder der Elfringhauser  Schweiz. Natur pur!

Vielen Dank für diese interessante Gemeinschaftsaktion.

 

(Regina Gladisch-Mömken)