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Aktuelles

Türchen 6 – 2000er auf dem Weg zur Schule

Draußen war es bitterkalt. Dick eingepackt mit Schneeanzug, Mütze, Schal und Fäustlingen wartete ich an der Haustür auf meine zwei Klassenkameraden aus der Nachbarschaft. Da endlich! Schnell lief ich zu den beiden und winkte meiner Mutter zum Abschied. Gemeinsam gingen wir den Schulweg zur Grundschule in Herzkamp. Doch der Weg war stellenweise Spiegelglatt. Die beiden Jungs liefen mutig über die rutschigen Stellen und ermutigten mich es ihnen gleich zu tun. Ich setze mich jedoch lieber auf den Po und rutschte den Bürgersteig hinunter. Als wir alle drei wohl behalten die Klassenräume erreichten, berichteten wir aufgeregt von unserem abenteuerlichen Schulweg.

Diese Woche am Mettberg

Die langjährige Tradition der „Adventsfenster“ findet auch dieses Jahr wieder statt. Dorfbewohner*innen schmücken ein Fenster weihnachtlich und laden alle ein, dieses zu bestaunen. Es wird gemeinsam gesungen, gelacht und Punsch und Plätzchen genascht. Am Mittwoch durften wir auf so einem Adventsfenster ein ganz besonderes Gedicht von Damian Ueberholz vernehmen. Selbst gedichtet und vorgetragen, hat es viele sehr berührt:

„In Herzkamp, wo die Hügel ruh’n,

und Winterwinde leise wehn,

da öffnet sich am Abend nun

ein Fenster – hell und wunderschön.

 

Ein Licht, das in die Herzen spricht,

von Frieden, Wärme, Zuversicht.

Es leuchtet raus in dunkle Nacht,

hat uns den Advent gebracht.

 

Wir steh’n zusammen – groß und klein –,

ein Funken Hoffnung fällt herein.

Ein Augenblick, so still, so klar,

der zeigt: Gemeinschaft ist doch da.

 

So lasst uns diesen Abend spür’n,

mit Licht, mit Lachen, warmen Türen.

Denn jedes Fenster, das wir seh’n,

lässt Herzkamp näher zueinander gehn.“

Damian Ueberholz

 

Vielen Dank für diesen Ohrenschmaus und vielen Dank an alle Familien, die ihre Fenster öffnen und ein gemütliches Beisammensein ermöglichen. Und natürlich auch an die Organisatoren ein herzliches „Danke“!

Türchen 4 – 2010er in der Nachbarschaft

Zu unseren Nachbarskindern hatte ich immer ein besonderes Verhältnis. Ich durfte auf sie aufpassen, wodurch ich mich erwachsen fühlte. Ich durfte mit ihnen spielen, wodurch ich mich wieder klein fühlte. Und ich durfte zusammen mit der ganzen Familie am Esstisch sitzen, wodurch ich mich wie ein Teil der Familie fühlte. Doch umso älter sie und auch ich wurden, umso weniger Kontakt hatte man. Die Begegnungen waren weiterhin herzlich und warm, aber wurden zunehmend weniger. Umso mehr war ich gerührt, als ich doch mal wieder zu Besuch war und einen Blick auf den an der Tür hängenden Wunschzettel erhaschte: „Einen Ausflug mit den Nachbarn“ stand da unter den Top 3 Wünschen. Zeit verschenken. Gemeinsame Zeit mit alten und neuen Freunden, mit der Blutsverwandtschaft oder der Wahlfamilie, mit Bekannten oder (noch) Fremden.

Türchen 3 – 2000er zu Schulzeiten

Heute ist ein ganz besonderer Schultag: ein Ausflug steht an und das zu mir nach Hause. Wir haben nämlich seit gestern einen ganz besonderen Gast im Garten. Einer, der gerne Schnecken, Insekten und Regenwürmer isst, aber auch Beeren stehen auf seinem Speiseplan. Gemeinsam mit meiner ganzen Schulklasse machen wir uns auf den Weg und versammeln uns um den großen Kaninchenstall, der unserem Gast für einen Tag als Herberge dient. Zunächst sieht man ihn gar nicht, da meine Eltern viele Äste, Zweige und Blätter im Stall verteilt haben. Doch dann raschelt etwas und grunzt witzig. Alle schauen ganz gespannt auf das kleine Wesen mit den vielen Stacheln auf dem Rücken. Wir lernen heute, dass unser Gast nachtaktiv ist und die helle Straßen- und Gartenbeleuchtung meidet. Außerdem ist er nachts ziemlich viel unterwegs und legt lange Strecken zurück auf der Suche nach Futter. Gartenzäune, die bis auf den Boden reichen stellen für ihn ein unüberwindbares Hindernis dar. Am liebsten mag er wilde, naturnahe Gärten und für seinen fünf monatigen Winterschlaf braucht er einen sicheren Unterschlupf in Holzhaufen, dichten Hecken, Sträuchern oder holen Baumstämmen. Autos (und heute auch Rasenmähroboter) stellen für ihn eine große Gefahr dar! Nachdem alle Kinder sich verabschiedet haben, wurde unser Gast natürlich wieder frei gelassen.

Wer weiß von wem hier die Rede ist? 😉

Türchen 2 – 1970er Jahre in der Barmer Straße

Man traf sich auf ein Feierabendbier in der Nachbarschaft. Die Nächte wurden schon kühler, weshalb man sich gemütlich in der Wohnküche zusammensetzte. Die Stimmung war heiter, es wurde von den Erlebnissen der letzten Tage berichtet. Eine Nachbarin brachte den frisch geernteten Weißkohl mit. Aus einem Bier wurden zwei. Es gesellten sich noch mehr Nachbarn dazu und brachten Schnaps mit. Die Stimmung war ausgelassen und jemand kam auf die Idee in der Küche Fußball zu spielen. Der Bub, der im Zimmer schlief wurde schließlich vom lauten Lachen der Großen wach und berichtete dem Vater am nächsten Morgen, als dieser von der Nachtschicht kam: „Papa, hier war was los! Die haben mit Kohlköpfen Fußball gespielt.“

The Week in Herzkamp

Unsere Herzkamper Gruppe hat nun den dritten Teil des Filmprojekts The Week gesehen. Während die ersten beiden Teile uns mit der Realität der Klimakrise konfrontierten und halfen, das große Ganze zu verstehen, widmet sich Teil 3 einer entscheidenden Frage: Welche Rolle möchten wir selbst in dieser Geschichte spielen?

Der Film macht keine Vorgaben und erhebt keinen moralischen Zeigefinger. Stattdessen zeigt er Menschen, die kleine oder große Schritte gewählt haben – nicht perfekt, sondern ehrlich und mutig. Es geht darum, die eigene, ganz persönliche Spur zu finden: Was würde ich tun wollen, wenn ich mich als Teil der Lösung verstehe?

Am Ende konnte sich jede Person aus der Gruppe Gedanken machen zu den Abschlussfragen:
Auf was würde dein zukünftiges Ich in 10 Jahren stolz sein?

Und: Wie hat dieser Schritt dein Leben reicher gemacht?

Im Anschluss ist eine rege Diskussion entstanden, die schon zu ersten konkreten Ideen geführt hat:

* Ein gemeinsames Carsharing-Modell für Herzkamp – ergänzt durch eine öffentliche Elektro-Ladestation, die für Dorfbewohner*innen und Besucher*innen nutzbar wäre.

* Das Teilen von Alltagsgegenständen über Sticker – ein unkompliziertes System, bei dem ein Sticker am Briefkasten zeigt, welche Dinge man bereit ist zu verleihen. So können Werkzeuge, Geräte oder Spiele im Dorf unkompliziert geteilt werden: www.pumpipumpe.ch

* Ein möglicher Besuch oder Vortrag eines Verantwortlichen aus einer Höfegemeinschaft aus der Region, um das Konzept von regionalen Gemüse-Abokisten vorzustellen – eine Möglichkeit, frische Lebensmittel direkt vom Hof zu beziehen und gleichzeitig eine lokale Wertschöpfung zu unterstützen.

Diese Ideen sind noch im Anfangsstadium, aber sie zeigen: Veränderung beginnt dort, wo Menschen anfangen zu überlegen, was sie selbst beitragen möchten – im Kleinen wie im Großen. Und oft entsteht daraus nicht nur Nachhaltigkeit, sondern auch Gemeinschaft, Begegnung und Sinn.

Vielleicht habt auch ihr Gedanken dazu, was euer zukünftiges Ich euch sagen würde.
Vielleicht habt ihr selbst Ideen, was Herzkamp noch nachhaltiger oder gemeinschaftlicher machen könnte, wie ihr euch für eine lebenswerte Zukunft einsetzen könntet.

Wir freuen uns über jede Rückmeldung und laden alle ein, mitzudenken oder mitzuplanen. Gemeinsam bewegen wir mehr, als wir glauben.

Was würde dein Zukunfts-Ich sagen? Teile deinen ersten Schritt mit uns – klein oder groß – und lass uns gemeinsam starten. Wenn du dich mit uns austauschen willst, Fragen hast oder Teil des „Teams“ werden willst, tritt gerne ganz unverbindlich der Gruppe „The Week in Herzkamp“ in der DorfApp bei (über Funkzentrale -> Gruppen -> Gruppen im Umkreis -> The Week in Herzkamp -> Gruppe beitreten) oder sprich uns an.

Wir freuen uns auf Dich 

Türchen 1 – 2020er von der Barmer Straße bis in die Elfringhauser Schweiz

Es ist eine Geschichte der Freundschaft, mit der unser Adventskalender beginnt. Acht Frauen aus Herzkamp, die eine nicht mehr als 1km Luftlinie von der anderen entfernt, finden 2021 auf einem Geburtstag zusammen. Man kennt sich vom Sehen schon aus Kindheitsjahren und ist in den verschiedensten Konstellationen auch schon länger befreundet. Doch der erste gemeinsame Ausflug zu Acht entfacht etwas Magisches. Frau versteht sich, frau schätzt sich, frau hört sich zu, frau vertraut sich, frau ist füreinander da, frau kocht zusammen und hat einen riesen Spaß und eine tolle gemeinsame Zeit. Alles läuft so unkompliziert und jede denkt mit. Gemeinsam entstehen Ideen und man verwirklicht Projekte, bei denen jede seinen Teil beisteuert und die in Herzkamp verwirklicht und für die Gemeinschaft mitgedacht werden. Mittlerweile möchte keine die andere mehr missen. 

Adventskränze basteln mit der „Christmas Crew“

Bestimmt brennt bei den meisten von euch Herzkämper*innen heute die erste Kerze auf dem Adventskranz. Ich selber habe nur die abgespeckte Version auf dem Tisch stehen, weil meine zwei kleinen Wirbelwinde sowieso nichts stehen lassen. Aber mir ist nicht entgangen, dass am 22.11. erstmals in Herzkamp ein gemeinsames Basteln von Adventskränzen im Gemeindehaus stattgefunden hat. Der Duft von Tannennadeln, Kerzenwachs, Kuchen und Glühwein strömte durch die Barmer Straße. Genauso wie viele Bastelbegeisterte zum Vereinshaus, wo sie von einem knisternden Feuer empfangen wurden und sich direkt mit Würstchen im Brötchen verpflegen konnten. Drinnen muss es noch zauberhafter und weihnachtlicher vor sich gegangen sein. Perfekt durchorganisiert wurde man von der „Christmas Crew“ durch den Tag geleitet. Die Mädels waren mit „Freude und Strahlen“ dabei und haben etwas wirklich Schönes auf die Beine gestellt. Es gab eine Menge Auswahl an weihnachtlicher Deko, sodass für jeden Geschmack etwas dabei war. „Es wurde viel geschwätzt und gelacht.“ „Es hat einfach nur Spaß gemacht!“ „Hoffentlich dürfen wir irgendwann wieder so was Schönes erleben!“

In diesem Sinne wünschen wir allen von ❤️en einen schönen ersten Advent!

PS: Freut euch auf 24 weitere Geschichten aus Herzkamp von Herzkämper*innen in unserem diesjährigen DorfApp-Adventskalender.

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